Kapitel 77
Als nun jene Zeit eingetreten war, – während ich mich in der Menschenwelt befand und mit euch an diesem Ort auf dem Ölberg saß –, blickte Adamas aus den zwölf Äonen und sah nieder auf die Regionen des Chaos. Er erkannte, dass es in seiner dämonischen Kraft im Chaos überhaupt kein Licht mehr war, denn ich hatte ihr (sc. der dämonischen Kraft) Licht genommen. Und er sah, dass sie (die Kraft) finster und nicht imstande war, zu seiner Region, zu den zwölf Äonen, zu gehen.
Adamas sendet zwei Emanationen der Finsternis aus, um Sophia zu plagen
Adamas erinnerte sich erneut an die Pistis Sophia und wurde außerordentlich wütend auf sie, denn er erkannte, dass sie es war, die seine Kraft im Chaos eingeschränkt und ihm sein Licht (Adamas‘ Kraft) genommen hatte.
Er wurde sehr zornig und sein Zorn wuchs immer mehr, bis er eine finstere Emanation und eine weitere, chaotische und böse Emanation hervorbrachte, die sehr mächtig war, um die Pistis Sophia durch sie beide aufwühlen zu können.
Er schuf eine finstere Region innerhalb seiner Region, um darin die Sophia zu unterdrücken. Dazu holte er viele seiner Archonten. Sie verfolgten die Pistis Sophia, um den beiden finsteren Emanationen, die Adamas hervorgebracht hatte, die Möglichkeit zu geben, sie in das finstere Chaos, das er geschaffen hatte, zu führen, wo sie in jener Region so lange unterdrücken und bedrängen sollten, bis sie ihr gesamtes Licht genommen hätten.
Dann hätte Adamas das Licht von der Pistis Sophia genommen und es den beiden finsteren und gewaltigen Emanationen übergeben. Diese hätten es zum großen und finsteren Chaos, das sich darunter verbarg, geführt und in seine chaotische finstere Kraft hineingestoßen, ob sie vielleicht imstande wäre, zu seiner Region zu gelangen, die durch die Entziehung seiner Lichtkraft sehr finster geworden war, weil ich ihre Lichtkraft von ihr genommen hatte.
Es geschah nun, als sie die Pistis Sophia verfolgten, da schrie sie wiederum auf und sang ihr Loblied zum Licht, da ich zu ihr ja gesagt hatte: ‚Wenn du bedrängt wirst und mich preist, werde ich eilends kommen und dir helfen.‘
Als sie nun bedrängt wurde, und ich mit euch in dieser Region, dem Ölberg, saß, da sang sie ihr Loblied auf das Licht, und zwar so:
Sophia singt dem Licht wieder ein Loblied vor
- „O Licht der Lichter, ich habe an dich geglaubt. Rette mich vor all diesen Archonten, die mich verfolgen, und hilf mir.
- Damit sie mir ja nicht mein Licht nehmen wie die löwengesichtige Kraft, denn dein Licht und dein Lichtabfluss sind nicht bei mir, um mich zu retten. Vielmehr ist Adamas wütend auf mich geworden und hat zu mir gesagt: ‚Du hast meine Kraft im Chaos festgehalten.‘
- Nun, o Licht der Lichter, wenn ich dies getan habe – wenn ich sie festgehalten habe, wenn ich dieser Kraft etwas Ungerechtes angetan habe.
- Oder wenn ich sie bedrängt habe, wie sie mich bedrängt hat, so mögen all diese Archonten, die mich verfolgen, mir mein Licht nehmen und mich leer zurücklassen.
- Und möge der Feind Adamas meine Kraft verfolgen und sie ergreifen und mir mein Licht nehmen und es in seine finstere Kraft werfen, die im Chaos ist; und möge er meine Kraft im Chaos behalten.
- Und nun, o Licht, ergreife mich in deinem Zorn und erhebe deine Kraft gegen meine Feinde, die sich bis zuletzt gegen mich erhoben haben.
- Rette mich schnell, wie du gesagt hast: ‚Ich werde dir helfen.‘“