Gnostica

Portal zur Bewußtseinserweiterung über die Gnosis. Vorbereitung auf den Aufstieg.

Jesus lobt Matthäus und verspricht seinen Jüngern, dass sie mit ihm auf Thronen sitzen werden

Nachdem Jesus diese Worte gehört hatte, sprach er: „Gut gemacht, Matthäus. Nun, wahrlich, ich sage euch: Wenn die vollkommene Zahl erreicht und das All hinaufgehoben ist, werde ich im Lichtschatz thronen, und ihr selbst werdet auf zwölf Lichtkräften sitzen, bis wir wiederum alle Ränge der zwölf Erlöser in der Region ihres jeweiligen Erbes wiederhergestellt haben.“ Nachdem er dies gesagt hatte, sprach er: „Begreift ihr, was ich sage?“.

Maria interpretiert die Worte Jesu

Maria trat vor und sprach: „O Herr, diesbezüglich hast du zu uns einst in einem Gleichnis gesagt: ‚Ihr habt mit mir in allen Versuchungen ausgeharrt. Ich werde euch ein Königreich vermachen, wie es mir mein Vater vermacht hat, auf dass ihr essen und trinken möget an meinem Tisch in meinem Königreich; und ihr sollt auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.‘

‚Vortrefflich, Maria‘, sagte Jesus zu ihr und sagte zu seinen Jüngern: „Es geschah nun, als die Emanationen des Authades die Pistis Sophia im Chaos wiederum verfolgten, dass sie ihre neunte Reue ausrief:

Der neunte Reuegesang der Pistis Sophia

  1. O Licht, schlage nieder die, welche meine Kraft von mir genommen haben, und nimm die Kraft von denen, welche die meinige von mir genommen haben.
  2. Denn ich bin deine Kraft und dein Licht; komm und rette mich!
  3. Möge dichte Finsternis meine Verfolger zudecken. Sprich zu meiner Kraft: Ich bin es, der dich retten wird!
  4. Mögen alle, die es auf mein ganzes Licht abgesehen haben, ihre Kraft verlieren. Mögen sich zum Chaos kehren und kraftlos werden alle, die mein Licht vollends rauben wollen.
  5. Möge ihre Kraft zu Staub werden, und möge dein Engel Jeu sie niederschlagen.
  6. Und wenn sie zur Höhe kommen wollen, möge Finsternis sie ergreifen, damit sie straucheln und im Chaos versinken. Möge dein Engel Jeu sie verfolgen und sie zu der Finsternis unterhalb hinabschicken.
  7. Denn sie haben mir, ohne dass ich ihnen Böses antat, eine löwengesichtige Kraft zum Fallstrick gelegt, von der du das Licht nehmen mögest, und sie haben die in mir befindliche Kraft bedrängt, die sie nicht werden nehmen können.
  8. Wohlan, o Licht, nimm das, was aus der löwengesichtigen Kraft gewonnen und gereinigt wurde, ohne dass sie es merkt, und dem Authades, der darüber nachdachte, mir mein Licht wegnehmen zu wollen, nimm sein eigenes weg. Möge auch das Licht von der löwengesichtigen Macht, die mir die Falle gelegt hat, genommen werden.
  9. Dann wird meine Kraft jubeln im Licht und sich freuen, dass sie vom Licht gerettet wird.
  10. Und alle Teile meiner Kraft werden sprechen: „Es gibt keinen Retter außer dir.“ Denn du bist es, der mich aus der Hand der löwengesichtigen Macht retten wird, die mir meine Kraft genommen hat. Und du bist es, der mich aus den Händen jener retten wird, die mir meine Kraft und mein Licht genommen haben.
  11. Denn sie sind gegen mich aufgetreten und haben Lügen über mich erzählt. Sie behaupten, ich würde das Mysterium vom Licht in der Höhe, auf das ich vertraue, kennen, und zwingen mich dazu, ihnen das Mysterium vom Licht in der Höhe zu nennen. Ich kenne dieses Mysterium aber noch nicht.
  12. Und weil ich an das Licht in der Höhe geglaubt habe, haben sie es mir mit all diesen Bösartigkeiten heimgezahlt; und sie haben alles Licht von meiner Kraft genommen.
  13. Als sie Zwang auf mich ausübten, saß ich aber in der Finsternis, während meine Seele vor Trauer gebeugt war.
  14. O Licht, das ich um deiner selbst willen preise, errette mich! Ich weiß, dass du mich retten wirst, weil ich deinen Willen vollbracht habe, seit ich in meinem Äon war. Ich vollbrachte deinen Willen genauso wie die Unsichtbaren, die sich in meiner Region befinden, und wie mein Paargenosse. Und ich trauerte, weil ich nach deinem Licht Ausschau hielt.
  15. Nun aber bin ich umringt von allen Emanationen des Authades, die über mich frohlocken und mich in große Bedrängnis bringen, ohne dass ich sie kenne. Dann sind sie geflohen und haben mich im Stich gelassen und sich nicht meiner erbarmt.
  16. Dann sind sie wiederum umgekehrt und haben mich in Versuchung gebracht. Sie haben mich arg in die Enge getrieben, Zähne knirschend wider mich, und wollten mir mein letztes Licht nehmen.
  17. Wie lange noch wirst du zulassen, O Licht, dass sie mich bedrängen? Errette meine Kraft vor ihren bösen Absichten. Befreie mich von der löwengesichtigen Macht; denn ich bin der einzige unter den Unsichtbaren in dieser Region.
  18. Dich, o Licht, will ich preisen inmitten aller, die sich gegen mich versammelt haben. Zu dir rufen will ich inmitten aller, die mich in Not bringen.
  19. Nun aber lass nicht länger zu, o Licht, dass meine Hasser, die mir meine Kraft nehmen wollen, über mich frohlocken, während sie feindlich ihre Augen gegen mich rollen, ohne dass ich ihnen etwas getan habe.
  20. Denn sie schmeichelten mir zwar mit süßen Worten, indem sie mich nach den Mysterien des Lichts fragten, die ich nicht kenne. Doch dann sprachen sie hinterlistig gegen mich und zürnten mir, weil ich an das Licht in der Höhe glaube.
  21. Sie rissen ihr Rachen gegen mich auf und sprachen: „Wohlan, wir wollen ihr Licht rauben!“
  22. Wohlan, o Licht, jetzt hast du ihre Arglist erkannt. Dulde sie nicht länger und lass deine Hilfe nicht fern von mir sein.
  23. O Licht, richte und räche mich schnell.
  24. Halte Gericht über mich nach dem Maß deiner Güte. Nun, o Licht der Lichter, lass sie nicht länger mein Licht rauben!
  25. Lass sie nicht sprechen in ihren Herzen: „Unsere Kraft hat sich von ihrem Licht gesättigt.“ Lass sie nicht sagen: „Wir haben ihre Kraft verschlungen.“
  26. Vielmehr möge Finsternis über sie fallen, und kraftlos sollen werden jene, die mein Licht rauben wollen. Mit Chaos und Finsternis bekleidet sollen jene werden, die sagen: „Wir wollen ihr Licht und ihre Kraft rauben.“
  27. Rette mich nunmehr, auf dass ich mich freue; denn mein Sehnen ist auf den dreizehnten Äon gerichtet, die Region der Gerechtigkeit. Und ich will allzeit sprechen: Das Licht deines Engels Jeu möge mit wachsender Herrlichkeit erstrahlen!
  28. Und meine Zunge wird dich in deiner Erkenntnis immerdar im dreizehnten Äon verherrlichen.
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