Gnostica

Als aber Jesus dieses gesagt hatte, trat Matthäus vor und sprach: „Mein Herr, dein Geist hat mich bewegt, und dein Licht mich ernüchtert, sodass ich die achte Reue der Pistis Sophia verkünden kann. Denn darüber hat deine Kraft einst durch David im 31. Psalm[1] prophezeit, indem sie sprach:

Matthäus interpretiert den achten Reuegesang der Pistis Sophia anhand von Versen aus Psalm 31

1. Auf dich, o Herr, habe ich gehofft! Lass mich nicht ewiglich in Schande; rette mich durch deine Gerechtigkeit.
2. Neige mir dein Ohr zu, eilends befreie mich! Sei für mich ein beschützender Gott und eine Zufluchtsstätte, die mich rettet.
3. Denn du bist meine Stütze und meine Zuflucht. Um deines Namens willen wirst du mich leiten und mich nähren.
4. Du wirst mich aus der Schlinge ziehen, die man mir heimlich gestellt hat, denn du bist mein Beschützer.
5. In Deine Hände lege ich meinen Geist,[2] Du hast mich erlöst, o Herr, Du wahrer Gott.
6. Du verachtest jene, die auf eitle Nichtigkeiten bauen. Ich aber habe auf dich vertraut.
7. Ich werde über den Herrn jubeln und mich über deine Gnade freuen, denn du hast auf meine Niedrigkeit geblickt und meine Seele aus meiner Not befreit.
8. Du hast mich nicht in den Händen meines Feindes gelassen, sondern meine Füße hast du auf weiten Raum gestellt.
9. Hab Erbarmen mit mir, o Herr, denn ich bin geplagt; stumpf ist mein Auge vor Zorn, und auch meine Seele und mein Leib.
10. Meine Jahre sind im Kummer dahingeschwunden und mein Leben in Seufzen; meine Kraft ist durch Elend erschöpft und meine Gebeine sind geschwächt.
11. Ich bin zum Gespött meiner Feinde und Nachbarn geworden, zum Abscheu meiner Bekannten. Die mich sehen, fliehen vor mir.
12. Vergessen bin ich wie ein Leichnam in ihrem Herzen, wie eine Leiche; wie ein gebrochener Krug bin ich geworden.
13. Denn ich habe die Verachtung von seiten vieler gehört, die mich rings umgeben. Als sie sich gegen mich zusammenschlossen, beschlossen sie, mir meine Seele zu nehmen.
14. Doch auf dich habe ich vertraut, o Herr. Ich sprach: du bist mein Gott!
15. Mein Schicksal ist in deiner Hand. Errette mich aus der Hand meiner Feinde und befreie mich von denen, die mich verfolgen.
16. Lass dein Antlitz über deinem Knecht leuchten; befreie mich nach deiner Gnade, o Herr.
17. Lass mich nicht zu Schanden werden; denn zu dir habe ich geschrien. Mögen die Gottlosen beschämt und ins Totenreich gebracht werden.
18. Mögen die Lügenlippen, die mit Hohn und Verachtung Unrecht gegen den Gerechten sprechen, zum Schweigen kommen!