Gnostica

Portal zur Bewußtseinserweiterung über die Gnosis. Vorbereitung auf den Aufstieg.

  1. Erlöse mich, Gott, denn Gewässer sind bis in meine Seele vorgedrungen.
  2. Ich tauchte im Schlamm des Abyssus unter und fand keine Kraft. Ich bin in die Tiefen des Meeres hinabgestiegen; ein Sturmwind hat mich unter Wasser gedrückt.
  3. Ich habe mich müde geschrien. Meine Kehle brennt. Meine Augen sind schwach geworden, weil ich nach Gott Ausschau halte.
  4. Die mich ohne Grund hassen, sind zahlreicher als mein Haupthaar. Mächtig sind meine Feinde, die mich mit Gewalt verfolgen. Was ich nicht geraubt habe, haben sie von mir gefordert.
  5. O Gott, du hast meine Torheit erkannt und meine Sünden sind dir nicht verborgen.
  6. Lass nicht meinetwegen die zu Schanden werden, die auf dich harren, Herr, Herr der Kräfte! Lass nicht beschämt werden um meinetwillen, die dich suchen, o Herr, Gott Israels, Gott der Kräfte!
  7. Denn um deinetwillen habe ich Schmach ertragen, Schande hat mein Gesicht bedeckt.
  8. Meinen Brüdern bin ich fremd geworden, fremd den Söhnen meiner Mutter.
  9. Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt; die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.
  10. Ich beugte meine Seele durch Fasten, und es wurde mir zur Schmach.
  11. Ich zog an ein härenes Gewand, und ich wurde ihnen zum Gespött.
  12. Die, die in den Toren saßen, schwatzten über mich; ich wurde zum Spottlied der Trinker.
  13. Mit meiner Seele aber betete ich zu dir, o Herr; jetzt ist die Zeit deines Wohlgefallens, oh Gott. Erhöre mich wahrhaftig in der Größe deiner Barmherzigkeit und erlöse mich.
  14. Rette mich aus diesem Schlamm, dass ich nicht darin versinke; befreie mich von meinen Hassern und aus der Tiefe der Gewässer.
  15. Lass nicht die Wasserflut mich überströmen, noch die Tiefe mich verschlingen und lass den Brunnen seinen Mund nicht über mir schließen.
  16. Erhöre mich, o Herr, denn segensvoll ist deine Gnade. Blicke auf mich nieder in der Fülle deiner Barmherzigkeit.
  17. Wende dein Antlitz nicht von deinem Knecht, denn ich bin verzweifelt.
  18. Erhöre mich eilends, bewahre meine Seele und erlöse sie.
  19. Befreie mich von meinen Feinden, denn du weißt um meine Schande, Schmach und Scham. Alle meine Bedränger stehen vor dir.
  20. Mein Herz wartete auf Schmach und Elend. Ich harrte auf den, der mit mir trauern würde; ich fand ihn nicht; und auf den, der mich trösten würde, doch ich fand ihn nicht.
  21. Sie gaben mir Galle zur Speise und tränkten meinen Durst mit Essig.
  22. Möge ihr Tisch vor ihnen zur Falle werden, zum Strick, der sie fängt, zur Vergeltung und zum Ärgernis.
  23. Mögest du allzeit ihren Rücken beugen.
  24. Gieße deinen Grimm über sie aus, und die Glut deines Zorns ergreife sie.
  25. Möge ihr Lager verwüstet werden, und kein Bewohner in ihren Wohnstätten sein.
  26. Denn sie haben den verfolgt, den du geschlagen hast; sie haben den Schmerz ihres Schlages vermehrt.
  27. Sie haben ihren Vergehen weitere Vergehen gefügt; lass sie nicht zu deiner Gerechtigkeit gelangen.
  28. Mögen sie aus dem Buch des Lebens ausgelöscht werden und nicht zu den Gerechten gerechnet werden.
  29. Ich bin ein armer und trauriger Mann. Die Rettung deines Angesichts, o Gott, ist das, was mich angenommen hat.
  30. Ich will den Namen Gottes im Lied preisen und Ihn mit Lobgesang verherrlichen.
  31. Dies wird Gott mehr gefallen als ein junger Stier mit Hörnern und Klauen.
  32. Mögen die Armen sehen und sich freuen; sucht Gott, auf dass eure Seelen aufleben!
  33. Denn Gott hat die Armen erhört und die in Ketten nicht verachtet.
  34. Preisen sollen den Herrn Himmel und Erde und Meere mit allem darin!
  35. Denn Gott wird Zion retten und die Städte von Judäa werden aufgebaut, und Menschen werden dort wohnen und erben!
  36. Der Same seiner Knechte wird es in Besitz nehmen, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.“
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