Kapitel 33
- Erlöse mich, Gott, denn Gewässer sind bis in meine Seele vorgedrungen.
- Ich tauchte im Schlamm des Abyssus unter und fand keine Kraft. Ich bin in die Tiefen des Meeres hinabgestiegen; ein Sturmwind hat mich unter Wasser gedrückt.
- Ich habe mich müde geschrien. Meine Kehle brennt. Meine Augen sind schwach geworden, weil ich nach Gott Ausschau halte.
- Die mich ohne Grund hassen, sind zahlreicher als mein Haupthaar. Mächtig sind meine Feinde, die mich mit Gewalt verfolgen. Was ich nicht geraubt habe, haben sie von mir gefordert.
- O Gott, du hast meine Torheit erkannt und meine Sünden sind dir nicht verborgen.
- Lass nicht meinetwegen die zu Schanden werden, die auf dich harren, Herr, Herr der Kräfte! Lass nicht beschämt werden um meinetwillen, die dich suchen, o Herr, Gott Israels, Gott der Kräfte!
- Denn um deinetwillen habe ich Schmach ertragen, Schande hat mein Gesicht bedeckt.
- Meinen Brüdern bin ich fremd geworden, fremd den Söhnen meiner Mutter.
- Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt; die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.
- Ich beugte meine Seele durch Fasten, und es wurde mir zur Schmach.
- Ich zog an ein härenes Gewand, und ich wurde ihnen zum Gespött.
- Die, die in den Toren saßen, schwatzten über mich; ich wurde zum Spottlied der Trinker.
- Mit meiner Seele aber betete ich zu dir, o Herr; jetzt ist die Zeit deines Wohlgefallens, oh Gott. Erhöre mich wahrhaftig in der Größe deiner Barmherzigkeit und erlöse mich.
- Rette mich aus diesem Schlamm, dass ich nicht darin versinke; befreie mich von meinen Hassern und aus der Tiefe der Gewässer.
- Lass nicht die Wasserflut mich überströmen, noch die Tiefe mich verschlingen und lass den Brunnen seinen Mund nicht über mir schließen.
- Erhöre mich, o Herr, denn segensvoll ist deine Gnade. Blicke auf mich nieder in der Fülle deiner Barmherzigkeit.
- Wende dein Antlitz nicht von deinem Knecht, denn ich bin verzweifelt.
- Erhöre mich eilends, bewahre meine Seele und erlöse sie.
- Befreie mich von meinen Feinden, denn du weißt um meine Schande, Schmach und Scham. Alle meine Bedränger stehen vor dir.
- Mein Herz wartete auf Schmach und Elend. Ich harrte auf den, der mit mir trauern würde; ich fand ihn nicht; und auf den, der mich trösten würde, doch ich fand ihn nicht.
- Sie gaben mir Galle zur Speise und tränkten meinen Durst mit Essig.
- Möge ihr Tisch vor ihnen zur Falle werden, zum Strick, der sie fängt, zur Vergeltung und zum Ärgernis.
- Mögest du allzeit ihren Rücken beugen.
- Gieße deinen Grimm über sie aus, und die Glut deines Zorns ergreife sie.
- Möge ihr Lager verwüstet werden, und kein Bewohner in ihren Wohnstätten sein.
- Denn sie haben den verfolgt, den du geschlagen hast; sie haben den Schmerz ihres Schlages vermehrt.
- Sie haben ihren Vergehen weitere Vergehen gefügt; lass sie nicht zu deiner Gerechtigkeit gelangen.
- Mögen sie aus dem Buch des Lebens ausgelöscht werden und nicht zu den Gerechten gerechnet werden.
- Ich bin ein armer und trauriger Mann. Die Rettung deines Angesichts, o Gott, ist das, was mich angenommen hat.
- Ich will den Namen Gottes im Lied preisen und Ihn mit Lobgesang verherrlichen.
- Dies wird Gott mehr gefallen als ein junger Stier mit Hörnern und Klauen.
- Mögen die Armen sehen und sich freuen; sucht Gott, auf dass eure Seelen aufleben!
- Denn Gott hat die Armen erhört und die in Ketten nicht verachtet.
- Preisen sollen den Herrn Himmel und Erde und Meere mit allem darin!
- Denn Gott wird Zion retten und die Städte von Judäa werden aufgebaut, und Menschen werden dort wohnen und erben!
- Der Same seiner Knechte wird es in Besitz nehmen, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.“