Kapitel 31
Sophia verwechselt die löwengesichtige Kraft des Authades mit dem wahren Licht
Daraufhin geschah es, dass sie nach unten schaute und die Lichtkraft des Authades in den tiefergelegenen Gebieten erblickte. Sie war sich nicht dessen bewusst, dass dies die Lichtkraft des dreimalgewaltigen Authades war. Vielmehr nahm sie an, dass es aus dem Licht stammte, das sie zu Beginn in der Höhe gesehen hatte und das aus dem Vorhang des Lichtschatzes entsprang.
Sie dachte: ‚Ich will ohne meinen Paargenossen in diese Region hinabsteigen und das Licht nehmen, um daraus für mich Lichtäonen zu schaffen, [1] damit ich zum Licht der Lichter in der höchsten Höhe gelange.‘
Sophia steigt hinab in die zwölf Äonen und von dort ins Chaos
Mit diesem Gedanken verließ sie ihre Region, das dreizehnte Äon, und begab sich hinab zu den zwölf Äonen.[2] Dort wurde sie allerdings von den Archonten der Äonen verfolgt, die wütend auf sie waren, weil sie nach Herrlichkeit gestrebt hatte.[3] Sie stieg auch aus den zwölf Äonen in die Gebiete des Chaos hinab und trat der löwengesichtigen Lichtkraft entgegen, um sie zu verschlingen.
Die Emanationen des Authades pressen die Lichtkräfte aus Sophia heraus
Doch umringten sie alle materiellen Emanationen des Authades, und die große, löwengesichtige Lichtkraft verschlang die Lichtkräfte in der Sophia. Sie filterte ihr Licht und verschlang es. Ihre Materie aber wurde ins Chaos gestoßen. Daraus entstand im Chaos ein Archont mit einem Löwengesicht,[4] dessen eine Hälfte feurig und die andere finster war: Jaldabaoth, von dem ich oft zu euch gesprochen habe. Nachdem dies geschehen war, wurde Sophia sehr schwach. Auch nahm jene löwengesichtige Lichtkraft weiterhin alle Lichtkräfte aus der Sophia in sich auf, während die materiellen Kräfte des Authades sie umschlossen und in Bedrängnis brachten.