Kapitel 3
Jesus fährt in den Himmel auf
Als nun die Lichtkraft auf Jesus herabkam, umgab sie ihn allmählich vollständig. Dann erhob sich Jesus oder stieg in die Höhe auf und strahlte dabei außerordentlich hell in einem unermesslich strahlenden Licht vor den Augen der Jünger. Keiner von ihnen sagte auch nur ein Wort, bis er zum Himmel gelangt war, sondern sie alle bewahrten großes Schweigen. Wie bereits erwähnt, geschah all das am 15ten des Monats Tybi bei Vollmond.
Die Verwirrung der Kräfte und das große Erdbeben
Drei Stunden nachdem Jesus in den Himmel aufgestiegen war, gerieten alle Kräfte des Himmels in Aufruhr,[1] und sie alle wurden gegeneinander in Bewegung gesetzt, sie und alle ihre Äonen, ihre Regionen und ihre Rangordnungen sowie die ganze Erde einschließlich deren Bewohner. Sämtliche Menschen der Welt einschließlich der Jünger waren aufgeregt und fragten sich: „Wird die Welt zusammengerollt?“
Alle Kräfte der Himmel sowie alle Menschen in der Welt blieben in einem stark erregten Zustand und liefen in alle Richtungen von der dritten Stunde des 15. des Mondes <im Monat> Tybi bis zur neunten Stunde des folgenden Tages. Alle Engel und deren Erzengel sowie alle Kräfte der Höhe sangen Loblieder bis zum Innersten des Inneren, so dass die ganze Welt ihre Stimmen hörte, und sie hörten nicht auf bis zur neunten Stunde des folgenden Tages.
[1] Zu der Verwirrung der Archonten siehe Protennoia, Nag Hammadi Deutsch, l. und II. Band, Walter de Gruyter Berlin, ab S. 823.